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Der Oberste Gerichtshof der Krim hat den zivilen Journalisten Nariman Memedeminow bis zum 15. Oktober in Untersuchungshaft festgesetzt

Derzeit findet der Prozess von Nariman unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Besucher dürfen lediglich der Urteilsverkündigung beiwohnen. Er wird nicht persönlich zum Berufungsgericht gebracht, sondern per Videokonferenz aus der Haftanstalt zugeschaltet.

Während sich der Richter im Beratungsraum aufhielt, hatte Nariman kurz Zeit, davon zu berichten, wie es ihm ergangen war: „Ich habe heute vor Gericht bereits gesagt, dass man mich bisher nur in meinem Viertel gekannt hat. Aber jetzt, dank der Spezialbehandlung, bin ich auf der gesamten Krim und weit darüber hinaus bekannt. Die Leute erfahren, dass ich und andere Menschen wie ich aus rein nationalen und religiösen Gründen verfolgt werden. Einfach unglaublich.“
„Beim letzten Gerichtstermin habe ich über meinen Anwalt Worte der Dankbarkeit an alle Journalisten [die über die Prozesse auf der Krim berichten] ausrichten lassen. Ich danke Ihnen vielmals.“

„Gott sei Dank geht es mir gut. Ich erhalte eine Menge Briefe. Nichts wünsche ich mir mehr, als bei Euch sein zu können, am Leben meines Volkes teilhaben zu können. Leider bin ich jedoch heute hier [in der Haftanstalt] und Ihr seid da draußen. Aber bald wird das alles vorbei sein. Die Gerechtigkeit wird wiederhergestellt sein. Also gewöhnt Euch nicht daran, mich nur noch auf einem Bildschirm zu sehen.“

Das durch Zufall im Archiv gefundene Foto zeigt Nariman, als er noch in Freiheit lebte.

Taras Ibraghimov