Verurteilt nach
Art. 162 Teil 3 („Raub, begangen unter ungesetzlichem Eindringen in eine Wohnung, einen Raum oder einen sonstigen Aufbewahrungsort oder im großen Umfang“)
In Kürze
Litwinow Sergej Nikolaewitsch wurde am 9. März 1983 in der Siedlung Raszwet im Stanitschno-Luganskij Rajon im Gebiet Lugansk in der Ukraine geboren. Er war im Dorf Kamyschnoe im selben Rajon wohnhaft, Staatsbürger der Ukraine. Verurteilt zu 8,5 Jahren Freiheitsentzung in einer Besserungskolonie mit strengem Regime.
Grund
Nach Angaben der Ermittler verabredete sich Litwinow mit zwei unbekannten Vertretern des ukrainischen Militärs, die an dem Konflikt im Südosten der Ukraine beteiligt waren. Vom 29. Juni bis zum 2. Juli 2014 kamen sie in das Dorf Konstantinowka im Stanitschno-Luganskij Rajon und entwendeten dem Bürger der Russischen Föderation Lysenko A.G. zwei Autos. Dabei sollen sie Lysenko mit Kalaschnikows bedroht und ihm das Nasenbein gebrochen und eine Wunde im Bereich der Augenbraue zugefügt haben.
Geschichte
Am 12. August 2014 kam Litwinow nach Russland um eine Zahnbehandlung durchzuführen, im Anschluss wurde er stationär behandelt. Am 22. August wurde er durch das Untersuchungskomitee der Russischen Föderation (SK RF) festgenommen, weil er von den Nachbarn in seinem Krankenzimmer – Kämpfern der LNR, angezeigt worden war. Nach Angaben von Litwinenko wurde er von vermummten Mitarbeitern des FSB aus seinem Krankenzimmer entführt und mit einem Sack über dem Kopf in einen Wald gebracht, wo er geschlagen und gefoltert worden war, um ein Geständnis zu erzwingen. Die Folter setzte sich in der Isolierhaft in Rostow fort.
Am 29. August wurde Litwinow gemäß Art. 105 Teil 2 StGB RF („Tötung“) und Art. 356 Teil 1 StGB RF („Anwendung verbotener Mittel und Methoden der Kriegsführung“) angeklagt.
Markin gab an, dass Litwinow als Kämpfer der ukrainischen Freiwilligenbataillon „Dnepr“ „persönlich Morde an der im Konflikt nicht beteiligten Zivilbevölkerung, darunter Frauen und Kindern aus den Siedlungen Melowoe, Schirokij, Makarowo und Kamyschnoe durchführte“. Des Weiteren gab Markin an, dass Litwinow für diese Morde von der Bataillonführung eine Geldprämie erhalten haben soll, die aus den Mitteln von Igor Kolomojskij ausgestellt wurde. Nach Angaben der Ermittler tötete Litwinow nicht weniger als 30 Männer, 8 Frauen und eine Jugendliche. Zuvor soll er die getöteten Frauen vergewaltigt haben.
Die Abgeordneten der Werchowna Rada der Ukraine Anton Geraschtschenko und Boris Filatow behaupten, dass es niemals eine Person mit dem Namen Sergej Litwinow im Freiwilligenbataillon „Dnepr“ gegeben habe und dass diese Bataillon nie Handlungen im Gebiet Lugansk durchgeführt hat. Das Gerichtsverfahren von Litwinow wurde durch das Tarasowskij rajonnyj Gericht im Gebiet Rostow durchgeführt und begann am 25. Februar. Am 20. April wurde das Urteil verkündet.