Die NGO „Perm-36“ löste sich komplett auf

Am 16. August löste sich die NGO „Perm-36“ komplett auf. Der ehemaliger Leiter des Moskauer Büros der Heinrich-Böll Stiftung Jens Siegert kommentierte die Auflösung auf seiner Facebook-Seite:

Am 16. August löste sich die NGO „Perm-36“ komplett auf. Der ehemaliger Leiter des Moskauer Büros der Heinrich-Böll Stiftung Jens Siegert kommentierte die Auflösung auf seiner Facebook-Seite:

"Nun ist auch die NGO "Historisches Erinnerungszentrum für politische Repression Perm-36" Geschichte. Sie wurde von ihren Gründer/innen aufgelöst, weil sie als "ausländischer Agenten" nicht weiter arbeiten mochten. Die NGO war einst Trägerin des bekannten und einzigen Gulag-Museums "Perm-36", bis der Staat fand, es sei nun gut mit der Erinnerung an seine früheren Untaten und das Lagermuseum unter seinen Fittichen zu einem "Museum für den Strafvollzug" umzuwandeln begann. Aber die Arbeit geht trotzdem weiter, wenn auch nicht mehr am Ufer der Tschussawaja beim Dorf Kuptschina rund 100 Kilometer von Perm, sondern im Exil. Die Museumsschule findet künftig in Albanien statt, das Festival Pilorama-Lab in den Niederlanden. Währenddessen erzählt der Staat im Ural im ehemaligen Straflager Perm-36 (ich werde jetzt sarkastisch) davon, was für eine schwere und entbehrungsreiche Arbeit es doch war, als Aufseher im Gulag zu arbeiten."

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