Die russischen Besatzungsbehörden haben eine neue Offensive gestartet, diesmal gegen Journalisten vom “Zentrum für investigativen Journalismus”, möglicherweise infolge eines Artikels über Krimer, die im Donbas kämpfen und hoffen, dass die Krim bald in die Ukraine zurückkehrt.
Die russischen Besatzungsbehörden haben eine neue Offensive gestartet, diesmal gegen Journalisten vom “Zentrum für investigativen Journalismus”, möglicherweise infolge eines Artikels über Krimer, die im Donbas kämpfen und hoffen, dass die Krim bald in die Ukraine zurückkehrt.
Die Journalistin Natalja Kokorina wurde von Beamten des Krimer FSB nach einer Durchsuchung ihrer Wohnung am 13. März abgeholt. Eine weitere Durchsuchung fand im Haus der Eltern einer anderen Journalistin statt, die sich nach dem sogenannten “Referendum” im März dieses Jahres gezwungen sah, die Krim zu verlassen. Im Vorfeld des Jahrestags der formalen Annexion der Krim durch Russland gab es weitere Verhaftungen von Krimtataren wegen ihrer Beteiligung an einer Demonstration vor der russischen Invasion.
Natalja Kokorina, Redakteurin des in Simferopol ansässigen “Zentrums für investigativen Journalismus”, eine freie Journalisten-Initiative, wurde nach einer Durchsuchung von FSB-Offizieren weggebracht. Man hatte sie am Morgen angerufen und gesagt, sie solle zur Wohnung ihrer Eltern kommen, wo Ihr Wohnsitz offiziell registriert ist.
Natalja Kokorina wurde am Freitag abend nach mehr als sechs Stunden vom FSB der Krim freigelassen. Laut RFE/RL-Krim glaubt ihr Anwalt, dass auch andere Journalisten vom “Zentrum für investigativen Journalismus” wahrscheinlich mit Durchsuchungen und Verhören rechnen müssen. Ein besonders aufschlussreicher Vorgang war, dass am frühen Abend ein FSB-Offizier zu den vor dem Gebäude auf Kokorina und ihren Anwalt wartenden Journalisten herauskam und fragte, wer einen russischen Pass habe, denn das könnten Kokorina “helfen”. Es war niemand da, aber ein paar Minuten später fuhr ein Auto mit einem Journalisten und Kameramann des staatlich kontrollierten “Ersten Kanals der Krim” vor, die – wie sich herausstellte – als Zeugen für die Beschlagnahme von Kokorinas Laptop dienten. Es scheint in der Tat so zu sein, dass die unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen die Journalistin im Zusammenhang mit einen Artikel von Anna Andrijewska über das Bataillon Krim stehen. Kokorina wurde als “Zeugin” vernommen.
FSB-Offiziere führten außerdem eine Durchsuchung der Wohnung der Eltern der Journalistin Anna Andrijewska in Simferopol durch. Die Journalistin selbst war früher Redakteurin im “Zentrum für investigativen Journalismus” gewesen und schreibt immer noch für das Zentrum, allerdings aus Kyiw, wo sie jetzt lebt, seit sie die Krim nach der russischen Annexion verlassen musste. Man präsentierte ihrem Vater einen Beschluss eines Simferopoler Gerichts, demzufolge wegen Materials, das angeblich einen Aufruf zum Sturz der Regierung auf der Krim enthalten habe, ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet worden sei.
Diese “Strafverfahren” hängen anscheinend mit einem bestimmten Artikel von Anna Andrijewska vom 11. Dezember zusammen. Der Artikel “Die Freiwilligen des Bataillons Krim” war vom “Zentrum für investigativen Journalismus” veröffentlicht worden, handelt von Menschen, die das an den Kämpfen im Donbas beteiligte Freiwilligen-Bataillon Krim und andere Krimer Einheiten in anderen Bataillone unterstützen.
Quelle: Euromaidanpress