Der moskautreue, vom Ausland mit Argwohn betrachtete Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, streckt nun seine Fühler nach Österreich aus. Laut einem Medienbericht warnte er hier lebende Tschetschenen, die am 24. Dezember in Wien gegen ihn demonstriert haben, sowie deren Angehörige daheim in seinem Land vor Kritik an seinem Regime. Laut dem auf den Kaukasus spezialisierten russischen Internetmedium "Kawkasski Usel" häufen sich derzeit Fälle, in denen Tschetschenen wegen ihres Protests an Kadyrows Führung öffentlich, insbesondere im Staatsfernsehen, gedemütigt werden.
Der moskautreue, vom Ausland mit Argwohn betrachtete Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, streckt nun seine Fühler nach Österreich aus. Laut einem Medienbericht warnte er hier lebende Tschetschenen, die am 24. Dezember in Wien gegen ihn demonstriert haben, sowie deren Angehörige daheim in seinem Land vor Kritik an seinem Regime. Laut dem auf den Kaukasus spezialisierten russischen Internetmedium "Kawkasski Usel" häufen sich derzeit Fälle, in denen Tschetschenen wegen ihres Protests an Kadyrows Führung öffentlich, insbesondere im Staatsfernsehen, gedemütigt werden.
Laut "Kawkasski Usel" sagte Kadyrow bei einem Auftritt am 30. Dezember in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny über die Demonstranten in Wien: "Ich habe Anordnung gegeben herauszufinden, wer ihr Bruder und Vater ist, aus welcher Sippe und woher sie stammen, wer sie sind. Warum erlauben sie sich, sich in Bezug auf die Führung der Republik und des Volkes zu äußern?" Man werde den Angehörigen in Tschetschenien sagen, dass sie das mit ihren Verwandten in Österreich klären sollen. Wenn sie das nicht täten, so Kadyrow, werde man dies "fordern".
"Sind für ihre Verwandten in Österreich verantwortlich"
Gleichzeitig habe der moskautreue Republikschef laut "Kawkasski Usel" kolportierte Berichte dementiert, dass es gegen Angehörige von Wiener Demonstranten bereits Repressionen gegeben habe. "Wir haben niemanden verhaftet oder verjagt, aber sie sind für ihre Verwandten in Österreich verantwortlich", sagte Kadyrow.
Grund seines Zorns ist eine – überschaubar gewesene -Demonstration vom 24. Dezember in Wien, über die insbesondere die tschetschenische Redaktion des US-Senders Radio Liberty ausführlich berichtete. Die Protestkundgebung am Wiener Heldenplatz sei gegen Erniedrigungen und Einschüchterungen von Bewohnern Tschetscheniens gerichtet gewesen, erklärte der in Wien lebende Exilpolitiker Huseyn Iskhanov am Sonntag.
Exiltschetschenen "angeraten", von Demo fernzubleiben
Laut Angaben von Iskhanov hatte Kadyrow bereits im Vorfeld der Kundgebung am Heiligen Abend in Wien auch die dortigen Demonstrationsteilnehmer gewarnt. In einer der APA vorliegenden Botschaft, die über den Mitteilungsdienst WhatsApp verbreitet wurde, hatte es – auffallend formuliert – geheißen: "Wir ersuchen eindringlich, diese Demonstration nicht zu besuchen, damit man sich selbst sowie Angehörige nicht gefährdet."
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