Journalist Grigorij Pasko in Barnaul überfallen

Grigorij Pasko wurde in Barnaul von zwei Unbekannten angegriffen. Sie riefen dabei: „Verschwinde aus unserer Stadt!“. Bekannt ist bisher nur, dass Grigorij einen Tag vor dem Überfall beobachtet wurde und die Polizei alle Pässe der Teilnehmenden eines Seminars, zu dem auch Pasko gekommen war, überprüfte. Nach dem Überfall wurde er zu medizinischen Untersuchungen geschickt.

Grigorij Pasko wurde in Barnaul von zwei Unbekannten angegriffen. Sie riefen dabei: „Verschwinde aus unserer Stadt!“. Bekannt ist bisher nur, dass Grigorij einen Tag vor dem Überfall beobachtet wurde und die Polizei alle Pässe der Teilnehmenden eines Seminars, zu dem auch Pasko gekommen war, überprüfte. Nach dem Überfall wurde er zu medizinischen Untersuchungen geschickt.

Danila Galperowitsch, Journalist der Zeitung „Golos Ameriki“ (Stimme Amerikas), schrieb auf seiner Facebookseite, dass er mit Pasko telefonierte und dieser ihm versicherte, keine ernsten Verletzungen erlitten zu haben. Er sagte weiter, dass die Angreifer „Verschwinde aus unserer Stadt!“, schrien und ihm drohten, dass sie ihn finden werden.

Am Tag zuvor veröffentlichte Pasko in einer regionalen Zeitungen einen Artikel, in dem er über die Beschwerden nationalistischer Aktivisten schrieb, er sei ein „ausländischer Agent“. Er berichtete, dass Unbekannte ihm folgten und sich vor dem Hotel, in dem er wohnte, aufhielten.

Grigorij Pasko wurde im Jahr 2001 des Landesverrats wegen Spionage beschuldigt. 2003 wurde er auf Bewährung freigelassen.
Das Gericht wies nach, dass Pasko, der damals als Militärjournalist arbeitete, zu Unrecht an Sitzungen des Stabes der Pazifikflotte teilnahm und die dort gesammelten vertraulichen Informationen an japanische Medien weitergab.

 

Kommentar von Alexey Kozlov
(Chefredakteur von old.article20.org, Kommentar für insiderussia.today)

Leider gehören in Russland Angriffe auf Regierungskritiker zum Alltag. Angriffe mit Farben, Desinfektionsmittel und anderen Dingen überraschen heutzutage niemanden mehr . Es ist zwar noch selten, dass Angreifer versuchen wirkliche Schäden anzurichten, aber es gibt diese Fälle immer häufiger. "Verwarnungen" in verschiedenen Formen sind das neue Wort für Einschüchterungen von Kritikern geworden. Die Botschaft von solchen Angriffen lautet meist: "Ihr seid hier nicht willkommen", "Auf euch wartet hier (gemeint ist  immer eine bestimmte Region oder Stadt) niemand." Solche „Verwarnung“ werden von mehr oder weniger berühmten Persönlichkeiten ausgesprochen. Und wenn das Opfer des Angriffs in einer Beziehung zu einer NGO, die als "Ausländischen Agenten" gebrandmarkt wurde, wird dies in der "Verwarnung" stets klargestellt. Das heißt, die Situation wird nach dem Motto "selber Schuld" ausgelegt, da der Oppositionelle die Möglichkeit gehabt hätte, nicht in die Stadt zu gehen, da er ja „vorgewarnt“ wurde. Eine ähnliche Erklärung wurde vom Verband russischer Journalisten im Fall des Angriffs auf Grigorij Pasko veröffentlicht.. So delegiert der Staat "die Gewalt gegen Abweichler" an Gruppen und Organisationen. Die Angriffe werden dann entsprechend untersucht. So ist es nicht verwunderlich, dass in 90% der Fälle weder Täter noch Auftraggeber der Taten gefunden werden.  

lena.reger

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